Nach Kritik in der ARD: Kommentar nach Scholl-Kritik an Guardiola: "Sie machen es sich zu einfach"
Schon nach Carlo Ancelottis erstem Bundesliga-Spiel nutzen so manche Experten und Journalisten die Gelegenheit, um mit Vorgänger Pep Guardiola abzurechnen. Der Italiener bringt den Spaß zurück zum FC Bayern nach dem Technokraten aus Spanien, so geht die Legende. Doch wer das behauptet, liegt böse daneben.
Bayern startet furios
Nach seiner rauschenden Bundesliga-Premiere war Carlo Ancelotti in Champagnerlaune. Das prickelnde 6:0 gegen Werder Bremen im Eröffnungsspiel der 54. Saison hat zumindest beim FC Bayern Lust auf mehr gemacht. Der Knallstart des Meisters verdeutlichte, dass das Münchner Starensemble um Ballermann Robert Lewandowski unter dem neuen Trainer womöglich noch stärker auftreten könnte. Das Torfest war jedenfalls eine Ansage an alle Bayern-Jäger. «Es war ein Signal an die Konkurrenz, dass wir da sind», sagte Nationaltorhüter Manuel Neuer nach dem Ausrufezeichen gegen den Bremer Trümmerhaufen.
Ancelotti grüßt in der Tabelle gleich mal von oben. Und nach seiner gelungenen Heimpremiere - nie zuvor gab es einen höheren Sieg am 1. Spieltag - konnte der Italiener die Münchner Arena beschwingt verlassen. «Das war ein guter Start. Ich bin glücklich», sagte der 57-Jährige, während sein Werder-Kollege Viktor Skripnik 90 Minuten leiden musste. Die Bremer Mannschaft spielte Absteigerfußball.
Mit einem schon erkennbar modifizierten Spielstil treten die Bayern gleich wieder so dominant auf, wie sie das in den vergangenen vier Meisterjahren unter Pep Guardiola und davor auch Jupp Heynckes getan hatten. Ancelotti lässt seine Weltklassespieler los, gewährt ihnen individuelle Freiheiten auf dem Platz, beschleun igt das Offensivspiel mit Vertikalpässen. Schnell zum Tor sticht Ballbesitzfußball aus.