Die Teenager schauen auf ihre Smartphones, schreiben Nachrichten – und lachen. Zumindest nach außen zeigen sie keine Angst. Keine Angst davor, dass sie am Ende festgenommen werden könnten, weil sie die Plätze nicht räumen wollen. „Diese Demonstration zeigt erneut, dass die Menschen in der Stadt hinter unseren Forderungen stehen und mehr Demokratie wollen“, sagt Joshua Wong zu BILD.
Wirklich die ganze Stadt?
Nur eine Metrostation entfernt liegt die Amüsiermeile Hongkongs „Lan Kwai Fong“. Vor dem „Magnum“-Club fahren Luxuskarossen vor, junge Frauen in teuren Kleidern steigen aus den Autos. Athina (23) sagt: „Ich verstehe nicht, warum die da demonstrieren. Wir können doch alle glücklich sein und Spaß haben.“ Ihre Freundin Feng (29, Bankerin): „Diese Proteste machen unser schönes Leben kaputt. Ich habe manchmal schon Angst auf die Straße zu gehen.“
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Angesprochen auf die Tochter von Regierungschef Leung Chun, die mit ihren Aussagen die Demonstranten provoziert hatte, sagt Feng: „Sie hat doch Recht damit, dass sie die Proteste ablehnt. Wir können doch froh sein, dass es uns hier besser geht als in Peking!“
Leung Chai Yan (23) hatte die Demonstranten auf ihrer Facebook-Seite beleidigt und mit ihrem Luxusleben geprahlt: „Die Kette stammt wie alle meine wunderschönen Schuhe und Kleider aus einem Hongkonger Luxuskaufhaus“. Und weiter: „Ja, bezahlt von euren Steuergeldern!“
Während im „Magnum“-Club bis zum frühen Morgen gefeiert wird, kommt es um 2 Uhr früh im Stadtteil Mong Kok wieder zu heftigen Auseinandersetzungen. Es gibt Verletzte und Festnahmen, Polizei und Demonstranten stehen sich danach stundenlang gegenüber.
